Der Risikograph zur Bewertung von Risiken

In diesem Artikel wird der Risikograph zur Erstellung einer Risikoanalyse näher erläutert. Es handelt sich hierbei um ein einfaches Instrument, zur Bewertung von Gefahren und Risiken.

Der Risikograph

Es existierten bis zum Ende der 1970er Jahre spezifische Sicherheitsmaßnahmen für jede Maschine oder Anlage, welche zur Verbesserung der Sicherheit empfohlen oder vorgeschrieben waren. Es existierte jedoch kaum einen Zusammenhang zwischen der eingesetzten Technik, dem realen Risiko und der potentiellen Gefährdung. Erst zu Beginn der Achtziger Jahre hatte sich eine einheitliche Sichtweise etablieren können. Es wurden genaue technische oder organisatorische Forderungen anhand des zu erwartenden Risikos einer Maschine oder Anlage erstellt, welche eine einheitliche Minderung der Gefahr bewirkten.

Dabei ergibt sich das Risiko (R) durch die Bewertung einer Wahrscheinlichkeit, in der die zu erwartende Häufigkeit (H) des Eintritts einer Gefahrensituation und das zu erwartende Schadensausmaß (S) berücksichtigt sind. Die Höhe des Risikos berechnen kann man daraus wie folgt:

Ein bewehrtes Verfahren, mit dem unabhängig vom Maschinentyp eine Gefahr bzw. ein Risiko bewertet werden kann, stellt der Risikograph dar. Mit seiner Hilfe können geeignete Maßnahme zur Einhaltung der Sicherheit gefunden werden.

Der Risikograph

§EN 954-1 Risikograph (zurückgezogen)

Häufig findet man noch den Risikographen aus der Norm EN954-1. Diese wurde jedoch zurückgezogen und man sollte den aktuell gültigen Risikographen zur Ermittlung von Risiken verwenden.

§ISO 13849 Risikograph

Die alte Norm EN 954-1 wurde durch die Norm EN ISO 13849 ersetzt. Der Risikograph aus der Norm Norm EN 954-1  ist der aktuelle, der zur Bewertung eines Risikos verwendet werden kann.

 

Die Einstufung eines Risikos mit dem Risikographen erfolgt über die folgenden Bewertungskriterien:

• S: Schwere der Verletzung
• F (F: frequency): Häufigkeit des Aufenthalts
• P (P: probability): Möglichkeit der Abwendbarkeit

In Abhängigkeit davon, welche Verletzungen unterstellt werden können, wie häufig eine Person der Gefahr ausgesetzt ist und nach der Möglichkeit der Gefahr eventuell entkommen zu können, wird die Höhe des jeweiligen Risikos bewertet. Für die erste Risikobeurteilung wird die Maschine ohne jegliche Schutzeinrichtungen betrachtet. Man beginnt am Startpunkt des Risikographen und führt die Bewertung der Gefahr entlang der Pfade des Risikographen durch. Man gelangt dann in eine der Kategorien – a bis e -, welche die Höhe des Risikos wiederspiegeln. Dieser Risikorang wird auch als Performance Level (PL) bezeichnet, da hierdurch vorgegeben wird, wie stark die Sicherheitsmaßnahmen sein müssen, um das entsprechende Risiko zu Minimieren.

Die Eingruppierung in ein Performance Level mit Hilfe des Risikographen hat unmittelbare Auswirkungen auf Auswahl der Bauteile, die in einer Anlage zu verwenden sind, da diese den geforderten Performance Level erreichen müssen.
Im Gegensatz  zu den technischen Anforderungen aus der Norm EN 954-1, erlaubt die Norm ISO 13849 mehrere Wege, mittels derer ein bestimmter PL-Wert erreicht werden kann. Dementsprechend kann der Anwender auch geeignete Maßnahmen kombinieren. Dabei können zum Beispiel technische Randbedingungen sowie Kostengesichtspunkte von Bedeutung sein. Es sind jedoch nach wie vor definierte Sicherheitsstrukturen einzusetzen. Grundlage ist aber immer die Bewertung mit dem Risikograph.